Ortho4Sport

November 8, 2024

Nackenschmerzen im Homeoffice – ein unterschätztes Risiko und wie Sie dagegen vorgehen können

Ein Beitrag der Praxis Ortho4Sport Prof. Dr. Oliver Tobolski in Köln

Viele von uns haben sich während der vergangenen Jahre an das Arbeiten von zu Hause gewöhnt – allerdings oft ohne optimalen Arbeitsplatz. Der Küchentisch dient als Schreibtisch, der Bildschirm steht nicht in Augenhöhe, ein ergonomischer Stuhl fehlt. Die Folge: Immer mehr Menschen leiden unter Nackenschmerzen, die bis in die Arme ausstrahlen oder gar Kopfschmerzen verursachen.

In unserer sportorthopädischen Praxis Ortho4Sport in Köln beobachten wir dieses Phänomen zunehmend bei Patientinnen und Patienten jeden Alters. Doch welche Ursachen stecken genau dahinter, warum bringt eine einfache Massage oft nur kurzfristige Erleichterung, und wie kann Bio-Feedbacktraining helfen, die Beschwerden nachhaltig in den Griff zu bekommen?


Warum ergonomisches Arbeiten so wichtig ist

Ein schlechter Stuhl, ein zu kleiner Bildschirm, ungünstige Sitzpositionen: All das führt zu einer falschen Belastung der Nackenmuskulatur. Besonders der Trapezius und die kurzen Halsmuskeln werden stark in Mitleidenschaft gezogen. Wenn dann auch noch Bewegungspausen fehlen, um zwischendurch aufzustehen und sich zu strecken, ist der Nacken quasi rund um die Uhr verspannt.

Die gängigen bildgebenden Verfahren wie Röntgen der Halswirbelsäule (HWS) oder MRT zeigen bei solchen funktionellen Problemen oft keine richtungsweisenden Befunde. Das Problem liegt vielmehr in der Muskulatur und der Steuerung, weshalb die Anamnese – also das ärztliche Gespräch über Alltag und Gewohnheiten – sowie eine gründliche klinische Untersuchung entscheidend sind.


Häufige Symptome und klinische Befunde

  • Schmerzen im Nackenbereich mit Ausstrahlung in Schulter oder Arm
  • Kopfschmerzen, die vom Nacken ausgehen (Zervikogener Kopfschmerz)
  • Hoher Muskeltonus: Klinisch finden wir oft stark verhärtete Areale, sogenannte Triggerpoints, vor allem am Oberrand des Trapezius
  • Störungsbilder im EMG (Elektromyographie): erhöhte Grundspannung (Ruhetonus) und gestörte Ansteuerung der Halsmuskulatur

All dies führt dazu, dass Massage oder Physiotherapie zwar kurzfristige Linderung bringen können, die Beschwerden aber rasch zurückkehren, wenn die Ursache – also die Fehlhaltungen und Muskelungleichgewichte – nicht angegangen wird.

 

Bio-Feedbacktraining als nachhaltiger Lösungsansatz

Ein besonders effektiver Weg, um den Muskeltonus zu senken und ein besseres Körperbewusstsein zu schaffen, ist das Bio-Feedbacktraining. Doch was genau ist das?

  1. Visualisierung der Muskelaktivität
    Beim Bio-Feedback wird die Muskelspannung (etwa im Trapezius) über Sensoren gemessen und in Echtzeit auf einem Bildschirm angezeigt. Patientinnen und Patienten sehen live, wie sehr sich der Muskel anspannt und wann er wieder entspannt.

  2. Erlernen von Entspannungstechniken
    Durch die unmittelbare Rückmeldung kann man gezielt lernen, falsche Bewegungen oder überschießende Muskelanspannungen zu reduzieren. So erkennt man schnell, in welchen Situationen sich die Muskeln unnötig verkrampfen (z. B. beim Sitzen vor dem Laptop ohne Armauflage).

  3. Optimales Zusammenspiel von Agonist und Antagonist
    Bewegungen werden im Körper stets durch das Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen ausgeführt. Bio-Feedback ermöglicht, Agonist und Antagonist (spielerisch erklärt: Hauptakteur und Gegenspieler) wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Das beugt erneuten Verspannungen vor.

Weitere Tipps für ein schmerzfreies Arbeiten im Homeoffice

Neben dem Bio-Feedbacktraining sollten Sie einige Grundregeln beachten, um langfristig beschwerdefrei zu bleiben:

  1. Ergonomischen Arbeitsplatz einrichten

    • Stellen Sie den Monitor auf Augenhöhe.
    • Nutzen Sie einen Stuhl mit verstellbarer Rückenlehne und ausreichender Unterstützung im Lendenwirbelbereich.
    • Verwenden Sie nach Möglichkeit eine separate Tastatur und Maus, statt nur am Laptop-Touchpad zu arbeiten.
  2. Regelmäßige Bewegungspausen

    • Stehen Sie alle 30–60 Minuten kurz auf, gehen Sie ein paar Schritte, lockern Sie Schultern und Nacken.
    • Kurze Dehnübungen (z. B. Schulterkreisen, Kopfseitneigung) bringen neue Energie und entlasten den Halswirbelbereich.
  3. Kräftigungsübungen

    • Bauen Sie in Ihren Alltag leichte Kräftigungsübungen für Nacken- und Schultermuskeln ein, zum Beispiel mithilfe eines Therabands.
    • Auch Rumpfstabilisation (Core-Training) kann helfen, da eine stabile Körpermitte entlastend auf die Halswirbelsäule wirkt.
  4. Wärme und Durchblutung fördern

    • Ein Wärmepflaster, ein warmes Körnerkissen oder eine heiße Dusche lockert verspannte Muskeln und kann sofortige Linderung verschaffen.
    • Für manche Menschen ist auch Kälte wohltuend, vor allem, wenn akute Entzündungssymptome auftreten.
  5. Blick in die Ferne

    • Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig Pausen. Richten Sie den Blick in die Ferne, um eine Monotonie der Nahsicht zu vermeiden. So entspannen sich nicht nur die Augen, sondern indirekt auch Nacken- und Schultermuskulatur.

 

Unser Angebot in der Praxis Ortho4Sport in Köln

Wir in der Praxis Ortho4Sport Prof. Dr. Oliver Tobolski in Köln wissen, wie belastend chronische Nackenbeschwerden sein können – sowohl im Beruf als auch privat. Deshalb setzen wir auf eine ganzheitliche Diagnostik und Therapie:

  • Gründliche Untersuchung (inkl. Anamnese und ggf. EMG), um Ursachen zu identifizieren
  • Professionelles Bio-Feedbacktraining zur gezielten Entspannung und Kräftigung
  • Physiotherapeutische Begleitung (Manuelle Therapie, Triggerpunktbehandlung) für akute Beschwerdelinderung
  • Langfristige Betreuung: Wir zeigen Ihnen Übungen für zu Hause und beraten zu ergonomischen Anpassungen

 

Fazit

Nackenschmerzen im Homeoffice sind längst kein seltenes Phänomen mehr, sondern betreffen viele Menschen. Oft ist das Problem funktioneller Natur: ungünstige Sitzpositionen, mangelnde Bewegung, hohe Muskelspannung. Mit einer klaren Diagnose, gezieltem Training und bewussten Veränderungen des Arbeitsplatzes lassen sich diese Beschwerden jedoch effektiv in den Griff bekommen.

Haben Sie Fragen zu Nackenschmerzen, Bio-Feedbacktraining oder ergonomischem Arbeiten?
Kontaktieren Sie uns in der Praxis Ortho4Sport Prof. Dr. Oliver Tobolski in Köln. Gemeinsam finden wir den passenden Weg, um Ihrem Nacken die Entspannung zu gönnen, die er braucht – für einen schmerzfreien Arbeitsalltag, ob zu Hause oder im Büro.

 

Kontaktieren Sie uns

  • Praxis Ortho4Sport Prof. Dr. Oliver Tobolski
  • Standort: Köln
  • Webseite: www.ortho4sport.de
  • Telefon: 02236  30 91 90 0

„Die Ursache beheben statt nur die Symptome bekämpfen – das ist unser Ansatz in der Praxis Ortho4Sport.“ – Prof. Dr. Oliver Tobolski

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